Pflegeplanung
Bei der Pflege von Menschen mit Demenz fördert eine gute Planung die Lebensqualität aller Beteiligten.
Die Pflegeplanung wird seit vielen Jahren in der institutionellen Krankenpflege angewandt und basiert auf der Haltung, dass Pflege als Prozess zu verstehen ist, dessen Verlauf beeinflusst und verändert werden kann. Sie ist eine Arbeitsmethode, welche die Pflege durch Angehörige mit der Pflege durch Professionelle verbinden kann, weil oft eine Zusammenarbeit nötig ist.
Das Aufschreiben kostet zwar zunächst Zeit, kann aber auch wieder zu Zeitersparnis führen, weil durchgeführte Massnahmen regelmässig überprüft und angepasst werden können.
Zur Pflegeplanung gehört, auf die Bedürfnisse des Betroffenen ebenso zu achten wie auf die Bedürfnisse des pflegenden Angehörigen. Nicht nur: Wie geht es dem Menschen mit Demenz? Sondern auch: Wie geht es dem pflegenden Angehörigen? Denn eine Demenz in der Familie stellt alles Bisherige auf den Kopf.
Betroffen ist nicht nur der Kranke, sondern das ganze System. 80 Prozent der Menschen mit Demenz leben zuhause. Die vertraute Umgebung bietet noch eine ganze Weile Sicherheit und Geborgenheit.
Dann wird es schwierig mit Tätigkeiten, die Konzentration erfordern, wie der Schriftverkehr mit Behörden oder ein Gang zur Bank, und die Kranken brauchen die Hilfe von Angehörigen. Für die ist es wichtig, ihre Kräfte einzuteilen, sich Auszeiten zu gönnen in dem Bewusstsein, dass sie auf diese Weise dem kranken Menschen und sich selbst etwas Gutes tun. Die Dokumentation der Pflegeplanung macht darauf aufmerksam.
Mit den nachfolgenden Links können sie eine umfassende Dokumentation samt Erhebungsbögen von Alzheimer Schweiz kostenlos herunterladen. Diese Informationen sind bei der Planung sehr hilfreich. Der Aufwand wird sich lohnen, dann damit unterstützen Sie die Lebensqualität aller Beteiligten.
➔ Hier geht’s zur Broschüre (pdf) Pflegeplanung zu Hause von Alzheimer Schweiz
➔ Hier gibt’s den Erhebungsbogen zu den körperlichen Aktivitäten dazu
In diesem Bogen werden Fragen zu körperlichen Aktivitäten und zu geistigen Fähigkeiten sowie Gefühlen der Menschen mit Demenz gestellt. Unter anderem:
- Wie beweglich ist der Betroffene, kann er aufstehen, absitzen, abliegen, in der Wohnung herumgehen?
- Kann er oder sie sich noch waschen und ankleiden?
- Nahrung zubereiten, essen und trinken?
- Zur Toilette gehen?
Der Bogen wird monatlich aktualisiert, später können sich die Abstände verlängern oder verkürzen. Der Aufwand lohnt sich, weil der Pflegebedarf klarer und die Unterstützung angepasst wird.
In diesem Bogen geht es unter anderem um
- die örtliche und zeitliche Orientierung
- das Gedächtnis
- das Sprachverständnis und das Erkennen sowie Wahrnehmen
- die Gefühle des Erkrankten, wirkt er entspannt oder unruhig?
Mit Hilfe dieser Fragebögen wird klarer, wann man Unterstützung braucht, etwa einen ambulanten Pflegedienst, die Tagespflege oder auch, wann es Zeit ist für einen Heimeintritt.
In Deutschland ist es wichtig, die Prüfung eines Pflegegrades rechtzeitig anzugehen, wofür man einen Antrag bei der Pflegekasse stellen muss. Auch dabei ist die Dokumentation des Krankheitsverlaufes eine gute Grundlage.
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