Forschung

Noch sind viele Fragen zur Funktion des Gehirns offen. Dementsprechend ist die Demenz-Forschung ist in den letzten Jahren kaum vorangekommen.

Forschung im Bereich der Wissenschaft wird in drei Teilbereiche unterteilt: 

  • Die Grundlagenforschung entwickelt und verbessert wissenschaftliche Theorien, die dabei helfen sollen, Phänomene besser zu verstehen und vorherzusagen. Diese Art von Forschung wird vor allem an wissenschaftlichen Hochschulen betrieben.
  • Die Translationalen Forschung sucht, in welche Richtung man diese Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung weiterentwickeln könnte, um daraus einen wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Nutzen zu ziehen. Hierzu zählt beispielsweise die Forschung an den Instituten der Leibniz-Gemeinschaft.
  • Die Angewandte Forschung versucht, Erkenntnisse in neuen Erfindungen und Technologien praktisch anzuwenden, um damit Probleme zu lösen und Geld zu verdienen. Die Angewandte Forschung findet sowohl an Hochschulen als auch in der freien Wirtschaft statt.

Forschungsmethoden

Man unterscheidet in der Forschung allgemein drei aufeinander aufbauende Methoden, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. In der Explorativen Forschung geht es zunächst darum, Probleme oder Fragen zu identifizieren. Im Forschungsdesign geht es dann darum, Lösungsvorschläge für Probleme zu erarbeiten und mögliche Theorien zu testen. In der Empirischen Forschung geht es schliesslich darum, die Anwendbarkeit der Lösungsvorschläge und die Plausibilität der Theorien zu überprüfen.

Die Empirische Forschung lässt sich zudem in Qualitative Forschung und Quantitative Forschung unterteilen. Qualitative Forschung stützt sich auf Daten wie Beobachtungen, Interviews, und Dokumente. Quantitative Forschung stützt sich auf die systematische Auswertung von Daten in grosser Anzahl wie Statistiken mithilfe von Mathematik und Berechnungen.

Forschungsprozess

Allgemein lässt sich der Forschungsprozess bei der Suche nach einer neuen Erkenntnis je nach Materie in etwa acht Phasen zusammenfassen

  1. Eine Frage definieren
  2. Daten und Informationen sammeln
  3. Eine Arbeitshypothese aufstellen, die die Frage beantworten könnte
  4. Durch ein Experiment die Hypothese testen
  5. Die Daten aus dem Experiment untersuchen
  6. Auf Basis der Daten die Arbeitshypothese bewerten
  7. Die Ergebnisse veröffentlichen
  8. Die Ergebnisse von anderen Wissenschaftlern überprüfen lassen

Die wichtigste Anforderung an den Forschungsprozess ist dabei, dass er von anderen Wissenschaftlern nachvollziehbar und wiederholbar sein muss. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Forschung zu einer sinnvollen Erkenntnis führt.

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«Nirgends anderswo wird so viel Wert auf differenzierte und anspruchsvolle Berichterstattung gelegt, als auf demenzjournal.com und demenzwiki.com. Das Niveau ist stets hoch, dabei aber nicht abgehoben.»

Raphael Schönborn, Geschäftsführer Promenz, Wien

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Denn in vielen Fällen führt der Forschungsprozess dazu, dass der Forscher einer Antwort zwar nähergekommen ist, sich die Frage aber nicht abschliessend beantworten lässt. Die Arbeitshypothese muss also überarbeitet werden, der Forschungsprozess beginnt von vorn. Diesen Prozess des Wiederholens und der Annäherung nennt man Iteration.

Stand der Demenzforschung

Obwohl nach epidemiologischen Schätzungen allein in Deutschland derzeit rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz leben, gestaltet sich die Forschung zu Demenz als schwierig. Das betrifft sowohl die Entwicklung eines zuverlässigen Diagnoseverfahrens als auch die Entwicklung einer gezielten Therapie.

demenzjournal

«Die Komplexität der Materie ist unterschätzt worden»

Der Basler Gerontologe Reto Kressig berichtet über den Stand der aktuellen Demenzforschung. Obwohl er im Interview ein nüchternes Bild zeichnet, … weiterlesen

Wie schwierig die Erforschung von Alzheimer ist, zeigt ein kürzlich erschienenes Interview mit dem Neuropsychologen Andreas Monsch. Der Leiter der Memory Clinic in Basel erklärt Vermutungen, Hinweise und Forschungen über mögliche Ursachen von Alzheimer. Derzeit gelten die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und die Untersuchung von Gehirnwasser als zuverlässigste Verfahren, um eine Demenz frühzeitig feststellen zu können.

Beide Methoden sind relativ aufwendig, kostspielig und nicht überall verfügbar. Die aktuelle Demenzforschung beschäftigt sich daher vor allem mit alternativen Testmethoden. In den vielversprechendsten Projekten versuchen Forscher, die besonderen Tau-Proteine im Blut nachzuweisen.

Quelle YouTube

Ein Bluttest hätte gegenüber den bisherigen Testmethoden den Vorteil, dass er relativ schnell, günstig und einfach fast überall durchgeführt werden könnte. Lassen sich Demenz-Krankheiten öfter und einfacher nachweisen, würde das die Therapie und zukünftige Forschungen extrem erleichtern.

➔ Hier geht’s zu einem Beitrag über die Marktzulassung eines Bluttests 

Ursachen und Prävention

Trotz intensiver Bemühungen sind die Entstehung und Ursache verschiedener Demenzformen noch völlig unklar. Ebenso gibt es keine Therapien, die eine Demenzerkrankung stoppen oder gar rückgängig machen könnte. Klarere Erkenntnisse liefern uns die Forscher zu den Einflüssen, die das Demenzrisiko erhöhen.

Risikofaktoren für Demenz

  • Alter
  • geistige Inaktivität
  • Schwerhörigkeit
  • Hirntrauma
  • Alkoholmissbrauch
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Rauchen
  • Depression
  • Soziale Isolation
  • Bewegungsmangel
  • Luftverschmutzung
  • Diabetes 
  • Medikamentenmissbrauch
  • Schlechte Ernährung, Vitaminmangel

So senken Sie Ihr Demenzrisiko

  • Essen Sie gesund
  • Trainieren Sie Ihr Gehirn mit Lernen, Lesen, Spielen… 
  • Bewegen Sie sich regelmässig
  • Rauchen Sie nicht
  • Vermeiden Sie Übergewicht
  • Trinken Sie wenig Alkohol
  • Pflegen Sie soziale Kontakte
  • Vermeiden Sie Bluthochdruck
  • Kontrollieren Sie den Blutzucker

➔ Hier geht’s zur Broschüre «Demenz vorbeugen – So halten Sie ihr Gehirn fit» von Alzheimer Schweiz 

https://www.youtube.com/watch?v=hJ2uGkgRr_M
Quelle YouTube

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