Aromatherapie

Aromatherapien wirken über Nase und Haut, sorgen für Linderung und steigern das Wohlbefinden – auch bei Menschen mit Demenz.

Seit tausenden von Jahren therapieren sich die Menschen mit Aromen. Den alten Griechen war die Wirkung von ätherischen Ölen ebenso bekannt wie den Ägyptern, Chinesen und Römern. Als Wegbereiter der «modernen» Aromatherapie gilt der französische Chemiker und Parfümeur René-Maurice Gattefossé (1881 bis 1950). Während eines Experiments im Labor verbrannte er sich seine Hand. Zur Linderung trug er Lavendelöl auf die Wunde auf und bemerkte, dass sich der Heilungsprozess beschleunigte. Gattefossé forschte weiter und veröffentlichte 1937 das bahnbrechende Buch «Aromatherapie», in dem er seine Erkenntnisse beschrieb. 

In der Folge nutzten Ärzte, Physiotherapeuten, Masseure und Pfleger diese «neue» Form der Therapie. Auch die Forschung fing an, sich zu interessieren. Inzwischen gibt es eine Reihe von Studien, die belegen, dass Aromaöle bei depressiven Verstimmungen ebenso helfen können wie bei Hautproblemen, Schlafstörungen und Übelkeit, also bei psychischen und physischen Problemen. 

Wie werden ätherische Öle hergestellt?

Das Wort ätherisch ist abgeleitet vom griechischen «aither», bedeutet Himmelsduft und soll darauf hinweisen, dass es um etwas Flüchtiges geht. Ätherische Öle werden häufig in den Wurzeln, Blüten, Früchten oder Blättern von Pflanzen produziert und im Pflanzen-Gewebe gespeichert. Die Pflanzen locken damit Insekten an oder wehren Schädlinge ab. Gewonnen werden sie durch Wasserdampfdestillation, Extraktion oder Auspressen der Pflanzen. 

Eine zentrale Rolle spielen ätherische Öle bei der naturheilkundlichen Methode der Aromatherapie, die von Therapeuten und Heilpraktikern angewandt wird. Man kann sie auch selbst anwenden durch Duftlampen, Badezusätze, Saunaaufgüsse oder Tees. 

Warum du nur naturbelassene Öle verwenden sollst

Zur Differenzierung der ätherischen Öle werden die Bezeichnungen natürlich/naturbelassen, naturidentisch und künstlich verwendet. Wichtig ist: Die Öle für die Aromatherapie sollten natürlich sein, synthetische Aromen wirken nicht oder sind sogar kontraproduktiv. Sie müssen zudem richtig dosiert sein und angewendet werden, sonst können allergische Reaktionen oder Nebenwirkungen auftreten. Ätherische Öle können Augen und Schleimhäute reizen. 

Welche Aromen häufig angewendet werden

  • Eukalyptus: Wirkt gegen Erkältungen, lindert Hustenreiz und Kopfschmerz.
  • Kamille: Eines der ältesten Heilkräuter, hilft bei Entzündungen und Stress, kleinen Wunden und Hautirritationen.
  • Lavendel: Öle, Seifen und Duftsäckchen helfen beim Einschlafen und bei leichten Verbrennungen, Verspannungen und Insektenstichen. Beruhigt.
  • Pfefferminze: Hilft bei Kopfschmerzen, Magen- und Halsschmerzen. 
  • Zitrone: Als Badezusatz, Massageöl und in Duftlampen steigert es die Konzentration und macht wach.
  • Kampfer: Lindert Husten.

Wie ätherische Öle angewendet werden

  • Duftlämpchen: Eine kleine Schale mit Wasser wird durch eine Kerze erwärmt. In die Schale geben wir wenige Tröpfchen des ätherischen Öls. Vorteil: günstig und einfach. Nachteil: brennende Kerzen im Umfeld von Menschen mit Demenz können eine Gefahr darstellen.
  • Vernebler: Dieses Gerät erzeugt aus einem Gemisch von Wasser und ätherischem Öl einen Nebel, respektive feinen Dampf. Vorteil: gute und schnelle Verteilung im Raum. Nachteil: relativ teuer, braucht Strom.
  • Stein: Wir geben wenige Tropfen ätherischen Öls auf einen speziellen porösen Duftstein. Vorteil: günstig und einfach. Nachteil: Weniger gute und schnelle Verteilung im Raum.
  • Luftbefeuchter: Wenige Tropfen ätherischen Öls in den Luftbefeuchter geben. Vorteil: Einfach. Nachteil: Die ätherischen Öle hinterlassen im Wasserbehälter Rückstande, die schwer zu reinigen sind.
  • Tuch: Wir geben wenige Tropfen ätherischen Öls auf ein Tuch und tragen es auf uns oder legen es zu uns ins Bett.
  • Direkte Anwendung auf der Haut: Wir geben wenige Tropfen ätherischen Öls in ein Trägeröl oder eine Creme (zum Beispiel Mandel, Kokos etc.) und reiben es auf die (zum Beispiel gereizte) Haut.
  • Aromabad oder -waschung: Wir lösen wenige Tropfen ätherischen Öls in etwas Rahm (dient als Emulgator) auf und geben es ins Bade- oder Waschwasser.

Wichtig: Informieren Sie sich gut über die Wirkung, Anwendung und Lagerung von ätherischen Ölen. Überdosierungen, falsche Wahl der Aromen, unsachgemässe Anwendung und Lagerung können die Wirkung negativ beeinflussen oder schädlich sein. Am besten besuchen Sie einen Kurs oder lesen Sie ein Buch zur Aromatherapie.

Quelle SRF/ YouTube

> Hier geht’s zum Aroma-Blog von Eliane Zimmermann

> Bei Farfalla gibt’s besonders hochwertige ätherische Öle

> Eliane Zimmermann, Aromatherapie. Die Heilkraft ätherischer Pflanzenöle, Irisana, 2021

demenzjournal

Die Kraft der ätherischen Öle

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