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Korsakow-Demenz

Eine Korsakow-Demenz (Korsakow-Syndrom) entsteht meist nach langjährigem, starkem Alkoholkonsum. Sie kann Gedächtnisstörungen, Aggression oder Apathie auslösen.

Die Korsakow Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die erstmals 1887 vom russischen Psychiater und Neurologen Sergei Korsakow als polyneuritisches amnestisches Syndrom beschrieben wurde. Grundlage dafür waren seine Untersuchungen von alkoholkranken Patienten.

Welche Symptome hat die Korsakow-Demenz?

Zu Beginn der Erkrankung fühlen sich die Betroffenen oft müde und abgeschlagen, später zeigen sie Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, teilweise auch des Langzeitgedächtnisses. Die Erkrankten können sich neue Informationen kaum oder gar nicht mehr merken, manchmal erinnern sie sich auch nicht mehr an für sie bedeutende Ereignisse in der Vergangenheit. Formale Denkvorgänge, Sprache und Kommunikation sind aber oft nur wenig eingeschränkt.

Charakteristisch für die Betroffenen ist das sogenannte Konfabulieren, also ihre Neigung, Erinnerungslücken mit erfundenen Inhalten zu füllen. Dieser Vorgang ist ihnen aber nicht bewusst, sie lügen und täuschen nicht mit Absicht.

Die Korsakow Demenz wirkt sich auch auf die Persönlichkeit der Erkrankten aus, jedoch sehr unterschiedlich. Manche erscheinen unangemessen heiter, andere sehr aggressiv oder distanzlos.  Ein weiteres Symptom der Gehirnerkrankung ist die Polyneuropathie, also die Störung der Motorik und Sensibilität der Beine und Füsse. Das Korsakow-Syndrom ist relativ selten, betroffen sind meistens Menschen über 40 Jahre.

Welche Ursachen können zur Korsakow-Demenz führen?

Hauptursache der Korsakow Demenz ist ein schwerer Vitamin-B1-Mangel aufgrund eines chronischen und starken Alkoholmissbrauchs. Er tritt auf, weil Alkoholkranke häufig fast keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Weitere Krankheiten, die zu einem Vitamin-B1-Mangel führen, sind Magersucht, chronisches Erbrechen oder Durchfall, Krebserkrankungen und Erkrankungen der Nieren. 

Der Mangel an Vitamin B1 wirkt sich negativ auf die Gehirnregionen aus, die für das Gedächtnis zuständig sind, etwa den Hippocampus. Das Korsakow-Syndrom kann aber auch ohne Vitamin-B1-Mangel auftreten, etwa nach schweren Kopfverletzungen, Schlaganfällen, Hirntumore oder Infektionen wie Borreliose oder Hirnhautentzündung. 

Wie verläuft eine Korsakow-Demenz?

In mehr als 80 Prozent der Fälle geht der Korsakow Demenz eine Wernicke-Enzephalopathie voraus. Diese meistens ebenfalls durch Vitamin-B1-Mangel infolge von Alkoholmissbrauch verursachte Störung des Gehirns führt zu Verwirrung, Augenproblemen und Gleichgewichtsverlust. 

Demenzformen

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Wird die Wernicke-Enzephalopathie frühzeitig erkannt und behandelt kann sie sich soweit zurückbilden, dass kein Korsakow Syndrom entsteht. In vielen Fällen aber werden beide Krankheiten nicht rechtzeitig erkannt, dann wird das Korsakow Syndrom chronisch und bildet sich nicht mehr zurück. Etwa jeder fünfte Patient verstirbt an der Erkrankung.

Welche Therapien der Korsakow-Demenz gibt es?

Häufig stellt der Arzt die Erkrankung schon bei einem Gespräch mit den Betroffenen und ihren Angehörigen oder Pflegenden fest. Durch weitere Untersuchungen kann das Korsakow-Syndrom von anderen demenziellen Erkrankungen abgegrenzt werden. Ausserdem veranlasst der Arzt Blutuntersuchungen, Aufnahmen des Schädelbereichs, Hirnstrommessung und Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit, um Erkrankungen wie Hirntumore, Schlaganfälle oder Infektionen auszuschliessen.

Diagnose

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Behandelt werden das Wernicke- und das Korsakow-Syndrom meistens durch die Gabe von Vitamin B1, falls notwendig ergänzt durch weitere Vitamine oder Elektrolyte wie Magnesium. Entscheidend für eine leichte Besserung ist ausserdem die Überwindung der Alkoholsucht oder der Essstörung.

Dennoch sind die mentalen Einschränkungen bei vielen Betroffenen nicht rückgängig zu machen, sodass sie dauerhaft auf soziale und therapeutische Betreuung angewiesen sind. Für Pflegende ist der Umgang mit diesen Erkrankten oft herausfordernd, sie sollten aggressive Verhaltensweisen nicht persönlich nehmen und den Patienten Wertschätzung und Sicherheit vermitteln.

demenzjournal

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> Gudrun Schaade, Ergotherapeutische Behandlungsansätze bei Demenz und dem Korsakow-Syndrom, Springer, 2016

> Ulrike Imber, Psychische Belastungen in der Pflege von Korsakow-Demenz, AV Akademikerverlag, 2015

> Hier gehts zum kostenlosen Herunterladen des Infoblattes «Seltene Demenzerkrankungen» von Alzheimer Schweiz

Quelle YouTube

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