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Rufen und Schreien

Manche Menschen mit Demenz neigen zu Rufen oder Schreien. Mit der richtigen Strategie und Geduld lassen sich die Probleme verringern oder vermeiden.

Schreien bei Demenz kann eine Reaktion auf sehr verschiedene Umwelteinflüsse sein: Zum Beispiel Angst, Schmerz, Einsamkeit, Reizüberflutung. Fast immer liegt die Ursache in ungünstigen Lebensbedingungen der Betroffenen. Mit lautstarken Rufen fordern Betroffene Aufmerksamkeit und Verständnis. In manchen Fällen äussert sich so eine Wut über die verlorene Kontrolle über ihr Leben. Meist in einem späteren Krankheitsstadium, wenn Menschen sich kaum noch anders artikulieren können, als mit Schreiattacken. 

Was gegen Rufen und Schreien hilft

Um Lärm zu minimieren, müssen Angehörige oder Pfleger zunächst den Schreigrund herausfinden. Grundsätzlich unterscheiden Experten zwischen körperlichen und emotionalen Ursachen. Dazu kommen häufig biografisch bedingte Auslöser. Hat ein Mensch mit Demenz bereits in jungen Jahren ungern gebadet und lieber geduscht, wird er möglicherweise als Heimbewohner ein Vollbad lautstark ablehnen. 

Auf keinen Fall sollten Pflegende Erkrankte mit Vorwürfen konfrontieren. Ändern lässt sich problematisches Verhalten nicht durch Versuche, die Menschen zu korrigieren, sondern durch eine Veränderung der Umgebung. Körperliche Bedürfnisse und Beschwerden, wie Hunger, Durst, Probleme beim Sitzen oder Liegen, eine laute Umgebung, zu kalte oder warme Räume, lassen sich normalerweise schnell beheben. 

Quelle demenzworld Marcus May/YouTube

Bei Angst, Traurigkeit oder Einsamkeit helfen möglicherweise Musik, Gemeinschaft mit anderen Menschen, Nähe, etwa durch Umarmung, Hände massieren oder auch den Betroffenen seinen eigenen Körper spüren lassen, zum Beispiel durch Streicheln. Die richtige Methode zu finden, ist nicht so einfach. Hilfreich sind in jedem Fall Aufmerksamkeit und Zuneigung.

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Links und Literatur zu Rufen und Schreien bei Demenz

> zum Dossier «Aushalten! Eine höchst anspruchsvolle Aufgabe» von alzheimer.ch

> Grundlegende Informationen zur Bedeutung des Schreiens in der Pflege finden Sie bei der Universität Witten-Herdecke

> Hier finden Sie Hilfestellungen, um Menschen, die schreien, mit Empathie begegnen zu können

> Hans-Werner Urselmann, Schreien und Rufen. Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz, Hogrefe-Verlag 2021

> Bo Hejlskov Elvén, Herausforderndes Verhalten bei Demenz, Bedürfnisse erkennen und gelassen darauf eingehen, Ernst Reinhardt Verlag, New Edition 2020

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